Samstag, 5. Februar 2011

Osrblie ist ja gar nicht so schlecht

Heute schreibe ich mal über den Ablauf eines Wettkampftages aus Sicht des Sportlers. Die Zuschauer sehen ja doch meistens nur den Athleten am Start, im Wettkampf, im Ziel und bei Interviews aber was davor und danach passiert sieht man eigentlich nicht wirklich.
Unser (Robin und Ich) Tag begann heute 6:40 Uhr mit dem Aufstehen, Frühstück um 7. Abfahrt zum Wettkampfort Punkt  800. Also 80 Minuten Zeit wach zu werden, Zähneputzen, morgentliche Geschäfte, Essen, anziehen und Tasche packen für den Wettkampf. Nach einer Fahrt von 25 Minuten raus aus den Bus und Ski testen. Da hatte ich nochmal 4 Ski zur Auswahl, spätestens um 9 müssen die Ski beim Techniker sein also knapp 30 Minuten Zeit das richtige Material zu finden. Dabei muss man das aktuelle Wetter und die Wettervorhersage beachten und wie sich die Strecke verändern könnte, wird die Strecke weicher, nasser, tiefer ... und so weiter. Danach geht es zum Anschießen. Das Anschießen läuft von 9 Uhr bis 9:50 Uhr. Es beginnt quasi immer 1 Std vor dem ersten Start. Beim Anschießen sollte man sich den Wind genau einprägen um auf die Bedingungen im Rennen richtig reagieren zu können. Es soll ja auch wechselnde Winde geben. Bis zu seinem eigenen Start hat man jetzt Zeit sich warm zu machen. Nicht nur Armkreisen oder ein bisschen rum hüpfen, da hat jeder so sein eigenes Programm. Einige brauchen nicht viel Warm-up Zeit und Andere umso mehr. Ich bin einer der sich am längsten warm macht, das dauert 60 Minuten. Mein Motor braucht immer gewaltig um in Fahrt zu kommen. Ich laufe immer ca. 40 Minuten mit dem Ski von rum schländern bis hin zu Sprints. Jetzt kommen wir zu dem Teil den jeder im Fernsehen sehen kann. Start - Schießen - Laufen - Schießen - Laufen - Schießen - Laufen - Schießen - Ziel. Bei mir sah das heute so aus. 0/1/0/1 im Schießen, schnellste Laufzeit und am Ende erste auf der Liste. Unendlich glücklich, dass ich meine guten Leistungen von den Wochen zuvor bestätigen konnte. Fehlt nur noch der letzte der ins Ziel muss und das Ergebnis steht. In der Zeit umziehen und Laktat (Milchsäure in den Muskeln) raus laufen, dabei ist es erwünscht Teamkameraden anzufeuern. Dann geht es zu "Flower Ceremony", die besten 6 werden da geehrt während die Doping-Kontrolle schon auf die besten 3 wartet. Fertig mit der Siegerehrung?(Für die Weltcup Athleten kommen jetzt die Interviews) Ab zum pinkeln. Und das kann schon mal dauern ... und dauern. Wenn das alles beendet ist, geht es ab ins Hotel und erstmal was Essen. Im Laufe des Tages müssen noch die Wettkampf-Ski ausgewachst werden und für den morgigen Test präpariert werden. .... Achtung: Dehnung nicht vergessen.
Alles in allem ein ziemlich voll gepacktes Programm. Ich war heute mit Robin von 8 Uhr bis kurz vor 14 Uhr auf den Beinen.
Jetzt schau ich mal, dass meine Regeneration funktioniert und ich morgen nochmal so ein Rennen machen kann, das wäre super.
Mit diesen Worten lass ich euch mal in Ruhe. Bis morgen

Sport frei

2 Kommentare:

  1. herzlichen glückwunsch erik...
    wir sind sehr stolz auf dich und wünschen dir
    für morgen auch viel, viel glück...

    deine barchfelder
    martin, kati, jan unb deine kim

    AntwortenLöschen